Lernen durch Wiederholen - Warum?

26. Jun '18 Lesezeit 3 Min.

Ich habe mich immer gefragt, warum ich die Lerninhalte immer und immer wieder wiederholen muss, um sie zu behalten? Am einfachsten wäre es doch, wenn meine Augen das Blatt wie ein Fotoapparat ablichten und dann direkt in mein Gehirn weiterleiten würden. Aber so einfach ist es leider nicht. In den folgenden Zeilen beschreibe ich dir, warum wir immer wiederholen müssen. Zusätzlich gebe ich dir ein paar Tipps, wie das Wiederholen richtig einfach geht.

Titelbild Lernen durch Wiederholen: Das Bild zeigt ein Gehirn, Wiederholungspfeile und eine Karteikarte

Warum muss ich beim Lernen wiederholen?

Um zu denken, benötigen wir Nervenzellen, die durch Verbindungen verknüpft sind (Synapsen). Diese senden elektrische Signale von der einen zur anderen Zelle. Ganz einfach erklärt: Je öfter diese eine Synapse ein elektrisches Signal senden muss, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie es wieder tut. Sie hat sich an diese Aktion gewöhnt. Deshalb müssen Denkvorgänge wiederholt werden, um das Gehirn zu trainieren.

Wann und wie oft muss ich wiederholen?

Zahlreiche Forscher haben herausgefunden, dass man ca. sechs Mal wiederholen muss, damit der Lerninhalt im Langzeitgedächtnis gespeichert wird. Die Lernmethode mit Karteikarten basiert auf dieser Erkenntnis. Das Langzeitgedächtnis ist der Ort, der Dinge speichert, die du sofort abrufen kannst. Dazu zählen zum Beispiel deine Urlaubserfahrungen oder auch einfache Vokabeln, die du oft im Unterricht benutzt.

Wiederhole am besten nach diesen Zeitabständen (flexibel):

Lernen durch Wiederholen: Das Bild zeigt sinnvolle Zeitintervalle für das Wiederholen

Abwechslung macht die Musik:

Beim Lernen ist es wichtig, dass du nicht nur auf eine Art und Weise lernst. Versuche ein bisschen zu variieren, um den Stoff in dein Gehirn zu bekommen.

  • Laut sprechen:
    Spreche deinen Lerninhalt laut vor dich her. Versuche deine Stimmfarbe so zu ändern, dass sich deine Aussprache an die Wortübersetzung anpasst. So kannst du zum Beispiel das englische Wort „angry“ (deutsch: „wütend, böse“) beim Lernen ziemlich böse aussprechen.
  • Bewege dich:
    Dein Kreislauf muss in Schwung kommen. Bekommt dein Gehirn genug Sauerstoff, kannst du dir Inhalte leichter merken. Laufe beim Lernen durch das Zimmer, male und skizziere Fakten und Zusammenhänge. Oft hilft es auch während dem Lernen zu essen: Mache dir einen gesunden Snack (z.B. Karotten oder Äpfel) zurecht und kaue kräftig los!
  • Ort ändern:
    Versuche deine Inhalte mit bestimmten Orten zu verknüpfen. Lerne zum Beispiel Mathe immer im Esszimmer oder Gedichte im Garten. Glaube mir, du kannst dir somit Dinge besser einprägen.
    Auch kannst du dir kleine Zettel (z.B. Post-it) an verschiedene Orte anheften, um dir Inhalte zu speichern. So kannst du dir beispielsweise kleine Sätze wie „Im Kühlschrank befindet sich Essen“ in deine Fremdsprache übersetzen und auf eine Haftnotiz schreiben. Diesen Post-it klebst du anschließend auf den Kühlschrank und liest ihn immer laut vor, wenn du in der Nähe bist.
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