Welche Unterrichtsform ist die beste?
20. Feb '19 • Lesezeit 4 Min.
In den letzten Jahren hat sich die Unterrichtsform von einem sehr lehrerzentrierten auf den sogenannten schülerzentrierten Unterricht verlagert. Die Lehrkraft steht nun nicht mehr im klassischen Frontalunterricht die ganze Unterrichtsstunde vor der Klasse und vermittelt mithilfe der Tafel und der Stimme die Inhalte. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Methoden, die eine offene Klassenstruktur zeigen, indem selbstständige Arbeiten, Gruppenaktionen und Projekte im Fokus stehen. Aber welche der beiden Methoden – lehrerzentriert oder schülerzentriert – versprechen für das Lernen den besseren Erfolg? Im Folgenden werden wir dieser Frage auf den Grund gehen.
Lehrerzentrierter Unterricht - die klassische Unterrichtsform
Der lehrerzentrierte Unterricht zeigt sich als Unterrichtsgeschehen, in dem der Lehrer im Fokus steht und den Unterricht bestimmt. Alle Impulse, Entscheidungen und Handlungen gehen von der Lehrkraft aus, die sich grundlegend auf die Stoffvermittlung konzentriert. Somit bietet sie den Lehrstoff – möglichst komprimiert auf das Wichtigste – der Schulklasse dar, die in einer möglichst kurzen Zeit so viel Wissen wie möglich erwerben soll.
Die bekannteste Form des lehrerzentrierten Unterrichts ist der so genannte Frontalunterricht. Dort lernen alle Schüler das Gleiche mit der gleichen Lernmethode und dem gleichen Unterrichtsmaterial im gleichen Tempo. Ein typisches Beispiel für den lehrerzentrierten Unterricht ist das Erlernen von grammatikalischen Regeln. Hierbei vermittelt die Lehrkraft alle wichtigen Inhalte und lässt die Schulklasse anschließend unter ihrer Aufsicht üben.
Schülerzentrierter Unterricht
Im Gegensatz zum lehrerzentrierten Unterricht stehen die Schülerinnen und Schüler im Zentrum der Unterrichtspraxis. Die Lernenden stehen im Vordergrund und bestimmen das Unterrichtsgeschehen durch ihre Fragen, Impulse und eigenständige Handlungen. Im Gegensatz zur Lehrerzentrierung geht es bei dieser Unterrichtsform nicht darum, den Lernstoff einfach aufzunehmen, sondern ihn sich selber, im eigenen Lerntempo und mit eigenen Lernzielen zu erarbeiten. Die Lehrkraft zieht sich komplett in den Hintergrund zurück und greift nur ein, wenn Probleme auftauchen, oder Alternativen zur Lösung benötigt werden.
Beispielsweise kann im Biologieunterricht die Lebensweise von Nagetieren im europäischen Raum sehr gut durch schülerzentrierten Unterricht erlernt werden. Oder auch gesellschaftswissenschaftliche Unterrichtsfächer wie Geschichte, Geographie, Sozialkunde oder Wirtschaft sind dafür geeignet. Die Schülerinnen und Schüler können sich mit dem Lehrbuch eine Mindmap erstellen, Videos zur Lebensweise verfolgen, gegenseitig Fragen stellen, Plakate für das Klassenzimmer gestalten, etc.
Mit welcher Unterrichtsform lerne ich am besten?
Du wünschst dir wahrscheinlich, dass wir dir nun eine zentrale Antwort geben können, mit der du am besten Lernen kannst. Aber das gibt es leider nicht. Es ist besonders wichtig, dass die Lehrkraft die Methode bewusst nach den Lehrinhalten auswählt, die für die geplante Stunde anstehen.
Hierbei ist es sinnvoll, besonders schwierige, komplizierte oder auch ausführliche Inhalte über den lehrerzentrierten Unterricht zu vermitteln. Somit ist eine Anleitung gegeben und der Lehrer ist als Leiter und Lenker anwesend. Die Schüler erhalten eine Art Checkliste, die sie abarbeiten können, um sich den Lernstoff anzueignen.
Für die meisten Inhalte ist es jedoch sehr empfehlenswert, sich auf den schülerzentrierten Unterricht zu stürzen, unter dem auch das selbstständige Lernen fällt.
Bessere Noten durch selbstständiges Lernen
Durch viele unterschiedliche Organisationsmöglichkeiten und flexible Gestaltungsmöglichkeiten des Unterrichts wird der interne Lernprozess der Schülerinnen und Schüler optimiert und verbessert. Kompetenzen für das lebenslange Lernen werden durch eigenes Bearbeiten der Materialien, das für-sich-perfekte Gestalten von Lernkarteien, das Entwickeln von Fragen und eigenen Kontrollen gefördert. In einem anderen Artikel haben wir dir noch einmal alle wichtigen Lernstrategien zusammengestellt.
Welche Unterrichtsform die beste ist, lässt sich nicht zentral beantworten. Fakt ist: Wer bereits in der Schule gelernt hat, sich Wissen selbstständig und unter Eigenregie anzueignen, hat die besten Voraussetzungen, um auch alltagsnahe Dinge eigenständig zu bewältigen und ist somit perfekt für das spätere Studium oder den späteren Beruf vorbereitet. Möchtest du gerne das Lernen lernen? Dann melde dich kostenlos bei BeGenie an!
Bild: ©frimbee / www.unsplash.com