Selbstständiges Lernen und die verschiedenen Lernstrategien

4. Dez '17 Lesezeit 4 Min.

Es gibt bekannte Lerntrategien, die jeder schon einmal gehört hat und Strategien, die vielleicht noch unbekannt sind. Einige davon verwenden wir bereits unbewusst und sind selbstverständlich, weil uns etwas interessiert oder es unser Lieblingsfach in der Schule ist. Andere wiederum müssen erst antrainiert werden, vor allem bei Fächern, die wir nicht so gerne mögen. Du bist dir unsicher, welche die richtige Lernstrategie für dich ist? Wir bringen Licht ins dunkle.

Lernstrategien im Rahmen des selbstständigen Lernens: Das Bild zeigt ein Blockblatt mit selbstgemalter Glühbirne und ein zerknülltes Papier.

Was sind Lernstrategien und warum sind diese wichtig?

Lernstrategien sind im Grunde nichts anderes als ein Plan, die das eigene Lernen organisieren, ähnlich wie ein Drehbuch beim Film. Zum selbstständigen Lernen gehören drei Bereiche: Kognitive (Wiederholen), Ressourcenbezogene (Organisieren) und Metakognitive (Steuerung) Lernstrategien.
Erst deren Zusammenspiel ermöglicht ein effizientes Lernen und somit auch bessere Noten in der Schule. Diese werden sowohl bewusst als auch unbewusst verwendet und dienen dazu, anstehende Aufgaben zu erledigen. Es kommt dabei auf die gesteckten Ziele bzw. auf die Anforderungen durch die Schule, sowie auf den individuellen Lerntyp an, welche Lernstrategie zum Einsatz kommt.

Kognitiv, Ressourcenbezogen, Metakognitiv – Was ist das?

Keine Angst, die Begriffe klingen komplizierter als sie wirklich sind.

Kognitive Lernstrategien dienen in erster Linie dazu, Informationen aufzunehmen und einzuprägen. Wichtiger Bestandteil sind Wiederholungsstrategien wie beispielsweise das Lernen mit Karteikarten, um Grundwissen und Faktenwissen effektiv zu wiederholen.
Sollen Informationen auf das Wesentliche reduziert, organisiert und in Bezug gesetzt werden, spricht man von Organisationsstrategien z.B. das Anfertigen von Mindmaps oder den Lernstoff selbst zusammenfassen.
Zuletzt kommen noch so genannte Elaborationsstrategien zum Einsatz. Darunten sind Arbeitstechniken zu verstehen, die auf ein tieferes Verständnis des Lernstoffs abzielen. Dabei wird das bisher Gelernte mit dem neuen Stoff verknüpft, indem diese mit konkreten Beispielen aus dem Alltag/persönlichen Erlebnissen verknüpft werden oder man sich praktische Anwendungsmöglichkeiten überlegt.
In unserem Artikel Lernstrategien: Der Mix macht´s - Dein Erfolgsrezept für die Schule erfährst du mehr über kognitive Lernstrategien.

Bei ressourcenbezogenen Lernstrategien geht es um die Organisation und die Rahmenbedingungen des Lernens, also um Motivation und Aufrechterhaltung des Lernens, sowie die sinnvolle Ausnutzung der Lernzeit. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für das Lernen zu verbessern. Ein Zeitmanagement ist hierbei unerlässlich, in dem die Lernzeiten/Pausenzeiten in Form eines Hausaufgabenplans/Lernplans festgehalten werden.
Auch die Arbeitsplatzgestaltung spielt eine wichtige Rolle, um sich konzentrieren zu können. Ablenkungen durch TV oder Geschwister beispielsweise sollten vermieden werden und benötigte Hilfsmittel wie Stifte und Papier sollten verfügbar sein. Auch die Nutzung zusätzlicher Informationsquellen wie Wörterbücher oder das Internet und das Lernen in Gemeinschaften via Lerngruppen oder Chats tragen zum selbstständigen Lernen bei.

Metakognitive Lernstrategien beziehen sich hingegen nicht auf den eigentlichen Lernvorgang, sondern auf die Steuerung und Kontrolle des eigenen Lernverhaltens mit dem Ziel, das eigene Lernen zu verstehen und zu steuern. Dazu gehört das selbständige Planen der Lernschritte, indem die Reihenfolge festgelegt und Relevantes von Irrelevantem getrennt wird, sowie die Überwachung des Lernerfolgs und der Lernschritte z.B. durch Übungsaufgaben oder den Versuch, anderen den Lernstoff zu erklären.

Kurz gesagt:

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